Zweiter Workshop | 2024
Zweiter Workshop 2024 – How to teach podcasting II
- 6. bis 10. Juni
- Nairobi/Hybrid
Mit der großartigen technischen Unterstützung von Santuri und unserem erfahrenen Aswatona–Team konnte das gesamte Programm die Bedürfnisse all unserer Teilnehmer*innen bedienen: 13 vor Ort und zwei online zugeschaltet – vielen Dank!
Der Workshop hatte verschiedene Ziele: Das wichtigste war zunächst einen sicheren Raum für alle zu schaffen. In diesem entwarfen unsere zukünftigen Trainer*innen konkrete Podcasttrainings und führten sie durch. Dabei besprachen wir Schwierigkeiten, die dabei auftauchen können, mit dem Ziel, diese neu zu framen und so einen neuen Zugang zu Didaktik zu bekommen. Außerdem wurden Feedback Skills aufpoliert.
Tag 1
Der erste Tag begann mit dem Zusammenfinden als Gruppe, die sich zum ersten Mal persönlich traf – angeleitet von Stella Saliari und Carlotta Hack. Es ging dabei vor allem darum, eine Vertrauensbasis zu schaffen, auf der wir in den folgenden Tagen aufbauen konnten. Wir sprachen über Ängste und Unsicherheiten, mit denen wir alle in unserer Arbeit als Trainer*innen konfrontiert sind, und darüber, wie wir mit ihnen umgehen können. Zudem knüpften wir an unsere Praxis des Feedback of Care an, mit der wir im Aswatona-Netzwerk grundlegend arbeiten: eine Kombination aus systemischen Ansätzen und feministischen Werten.
Am Nachmittag lud Stella Saliari die Gruppe mit inspirierenden Fragen und Ideen dazu ein, feministische Perspektiven als Zugänge zu Trainingsprofilen und -persönlichkeiten zu nutzen.
Tag 2
Den zweiten Tag leitete Rula Asad mit einer interaktiven Übung zum Umgang mit herausfordernden Teilnehmer*innen ein.
Direkt im Anschluss gab Rula der Gruppe einen Input zu kritischer Diskurstheorie und wie sie aktiv beim Unterrichten genutzt werden kann: wenn es darum geht, Menschen Werkzeuge, Theorien und Methoden zum Podcasten an die Hand zu geben – weil Unterrichten und Podcasten Stimmen empowern und Perspektiven und Vorannahmen hinterfragen können.
Am Nachmittag stand eine Gruppenarbeit auf dem Programm: Die Erarbeitung von kurzen Probetrainings zu Pocastscripting und Podcastmarketing. Die Trainings sollten auf einer stimmigen Bedarfsanalyse fußen und hybrid angeboten werden, mit viel Interaktivität, um die Teilnehmenden neugierig auf mehr zu machen.
Nach diesen praktischen und theoretischen Überlegungen zu Unterrichtspraxen von Podcasting, kam Aswatona in den Genuss einer Podiumsdiskussion mit drei großartigen lokalen Podcastexpert*innen: Doris Onyango von der Podcastschmiede Semabox, Wanjiru Ngihu, die beim Baraza Media Lab zu Medien und Podcasts forscht, und Kevin Brown von der Podcastplattform Afripod. Die Diskussion wurde von der Podcastberaterin Rasha Aldeeb moderiert und drehte sich um die Herausforderungen der Podcastproduktion zwischen Ostafrika und WANA, wie Nachhaltigkeit und Monetarisierung.
Tag 3
Am dritten Tag konzentrierten sich die Gruppen darauf ihre Trainings zu konzipieren: Es ging darum einen stimmigen Workshopflow zu designen, der auf soliden Überlegungen und Methoden fußt. Die künftigen Trainer*innen diskutierten ihre Erfahrungen und entwickelten gemeinsam neue Methoden.
Am Nachmittag gab die Datenexpertin Nancy Muthony von SheHacksKen einen Input über die Rolle von Datensicherheit für Podcasttrainer*innen.
Der Tag wurde mit einer feministischen Austauschrunde zu Self-Care beschlossen, angeleitet von Rula Asad, Stella Saliari und Carlotta Hack.
Tag 4
Um mehr über die Herausforderungen von Podcasting und feministischen Podcaster*innen in Kenia zu erfahren, hatte Aswatona die große Ehre von @Usawa Inc in den Stadtteil Mathare eingeladen zu werden. Usawa Inc produziert den Podcast Swaiba zu reproduktiver Gerechtigkeit und feministischen Perspektiven auf die kenianische Gesellschaft. Mathare ist ein informelles Siedlungsgebiet, das extrem von den Überflutungen im Frühjahr betroffen war, gefolgt von Vertreibungen und mangelnder Unterstützung für die obdachlos-gewordenen Menschen. Graswurzelinitiativen, wie CGHRD (Coalition for grassroots human rights defenders), organisieren lokal Unterstützung für die Betroffenen. Wir besuchten eine feministische Gruppe aus Mathare, ein Zusammenhang von sehr starken und sehr beeindruckenden Menschen, die jeden November das feministische Festival pussy power organisiert – einen Ort für Selfempowerment und feministischen Austausch.
Tag 5
Am letzten Tag kam das große Finale: Die von den Gruppen erarbeiteten hybriden Trainings zum Thema Podcast Marketing und Podcast Scripting wurden in der Praxis erprobt und gemeinsam reflektiert!
Dabei kam die Methode des „reflektierenden Teams“ zum Einsatz, bei dem Feedback kollektiv und hierarchiearm zwischen Feedback-Gebenden und Feedback-Erfragenden entwickelt wird. Feedback wird hier als Werkzeug eingesetzt, um miteinander zu wachsen – als individuelle Trainer*innen und als Trainerkollektiv. So werden unsere Trainees zu selbstbewussten Trainer*innen! Wenn ihr also eine*n topausgebildete*n Trainer*in braucht – meldet euch einfach bei Aswatona!
Nach der Evaluation, abschließenden Momenten und Reflektionen feierte die Gruppe ihre wunderbaren Erfolge mit einem schönen Abendessen.
Ein großes Dankeschön an alle, die diese fantastischen Tage möglich gemacht haben!